Name: » Toshimichi Seishin
Alter: » 30 Jahre
Wesen: » Mensch / Samurai/ Rurouni aus der Vergangenheit
Shortfacs:» tief innerlich ruhig, hilfsbereit entschlossen, besonnen, gütig und ehrlich
» Glaubensrichtung: Shintoismus, Zen-Buddhismus
» Sprachen: Japanisch und Englisch
Avatar:» Satō Takeru
Storyline:Aus den Erzählungen eines Restaurantbesitzers
Welche Vorhersehung ihn mir auch immer geschickt hatte, der hatte ich doch viel zu verdanken. Wenn der beste Koch mit seinem Beikoch kurz vor der Öffnung einfach die Schürze zu Boden wirft und geht, ist der Lokalität ein düsterer Weg prophezeit. An schnellstmöglichen Ersatz war während des wirtschaftlichen Personalmangels nicht zu denken und doch leiteten mich meine Schritte hinaus auf den Hinterhof, wo ich meiner Wut und Verzweiflung laut kund tat.
Wäre mir die Ruhe selbst vergönnt gewesen, hätte ich wohl nicht die Bekanntschaft mit dem sonderbaren Herren gemacht, der sich ebenfalls in dem Hinterhof befunden hatte. Sitzend an der gegenüberliegenden Wand gelehnt, der Blick fern jeglichen Verständnisses für das, was er erblickt hatte und dennoch absolut Herr seiner Sinne und Sittlichkeit, sich mit meinem Problem auseinander zu setzen.
Er hatte sich aufgerafft, eine würdevolle Verbeugung getätigt und sich nach meinem Befinden erkundigt, ohne aufdringlich zu werden. Ich kann nicht genau benennen, was es war, was mich dazu verleitete, mich dem Mann in dieser sehr alt wirkenden Kleidung, der sogar ein Katana mit sich führte, anzuvertrauen, doch ich tat es und wurde mit einem neuen Koch belohnt.
In all meiner Verzweiflung nahm ich sein Angebot, mir und meinem Laden zu helfen, an und hatte am Ende des Arbeitstages einen undenkbaren Erfolg zu verzeichnen. Zufriedene Gäste kamen und gingen, ohne zu merken, dass hinter den Kulissen kurzfristige Umstrukturierungen stattgefunden hatten.
Einige meiner langjährigen Angestellten waren perplex gewesen, als ich mit dem Fremden die Küche betreten und verkündete hatte, dass dieser für den Abend als Koch aushelfen würde. Sie verstanden nicht, wie ich so viel Vertrauen in so jemanden setzen konnte, aber etwas sagte mir, dass ich es trotz seiner Erscheinung konnte.
Nach getaner Arbeit nahm ich ihn mit in mein Büro, bedankte mich für seine Professionalität und kam nicht umhin, ihm den Job unter der Voraussetzung anzubieten, dass er mir seine Geschichte erzählte.
Ich erinnere mich daran, dass er recht lange überlegte, ehe er es dann doch wirklich in Erwägung zog, sich nun mir anzuvertrauen. Und das tat er.
Er erzählte mir die Geschichte über einen Mann, der er einst gewesen war und der sich plötzlich in einer Welt verloren hatte, in die er nicht gehörte.
Ich kenne die Geschichte meines Landes. Ein jedes Kind beschäftigt sich in der Schule oft mit der damaligen Edo-Zeit und der Meiji-Restaurierung, die unser Japan erst in absolute Isolation gestürzt und dann durch die Ankunft des US-amerikanischen Flottengeschwaders unter der Leitung des Kommodore Matthew Perry für den Rest der Welt geöffnet hatte. Nicht einmal im Ausmaß hatte ich mir vorstellen können, was die Geschichtsbücher uns dort damals für Grausamkeiten vorgesetzt haben, bis er mir von eben jenen berichtete.
Damals zu der Zeit hatte das Tokugawa-Shōgunat noch geherrscht. Ein Shōgun war der Militärtitel, den man mit dem eines Herzogs vergleichen könnte. In jedem Fall wurde dieser Titel einem Anführer aus dem Kriegeradel der Samurai verliehen. Sie regierten das Land, während der damalige Tennō also der Kaiser nur repräsentative Funktionen inne trug.
Im Gegensatz zu seinen Nachbarstaaten wirkt Japan in seiner Größe recht überschaulich, doch innerhalb war es groß genug, sodass das Shōgunat an die Daimyō, vergleichbar mit dem Stand eines Fürsten, einen gewissen Landbesitz übertrugen, den sie nach ihren Maßstäben zu verwalten hatten. Die Größe des zu erhaltenen Lehens der Daimyō bemaß sich nach ihrer Loyalität gegenüber der Tokugawa-Familie. Hatte man entweder gegen das Shōgunat rebelliert, oder war man kein traditioneller Alliierter, sprich keine Verwandten der Tokugawas, waren die Besitztümer dieser Daimyō geringer, ihre Strafen bei Vergehen horrender und die Lage ihrer Residenzen eher in den Randgebieten des Landes versehen.
Seishin erzählte mir unter den Gesichtspunkten von einer Samurai-Familie, die dem Adelsgeschlecht der Shimazu, die Daimyō der damaligen Provinz Satsuma, heute unter der Präfektur Kagoshima bekannt, treu ergeben war.
In diese Familie wurde ein Junge namens Shun’ya geboren, der wie seine vier weiteren Geschwister im Alter von fünf Jahren, wie es um 1830 herum so üblich war, mit der Ausbildung zum Samurai angefangen hatte. Das korrekte Führen von Waffen, Essensentzug und das Waten durch eisige Kälte waren hierbei für die Kinder nur ein geringer Teil, den es tagtäglich zu bewältigen gab. Man kann sich das Ausmaß dieser Entbehrungen im Leben nicht vorstellen und heutzutage würde auch der ungnädige Finger des Gesetzes mit einer Strafverfolgung wegen Misshandlungen über einer solchen Familie schweben, doch damals gehörte es dazu, um den Strapazen des Kriegerdaseins standhalten zu können.
Shun’ya, so berichtete mir Seishin, war der zweitjüngste Sohn der Familie Toshimichi und ein recht schmächtiger Junge, dem nichts ferner lag, als eine todbringende Klinge in der Hand zu halten, aber schon im jungen Alter wusste er, dass er Schande über den Namen seines Vaters gebracht hätte, wäre es zu einer strikten Weigerung seiner selbst gekommen.
So trat er in die Lehre seines eigenen Vaters, genügte dessen Ansprüchen aber kaum, sodass er sogar im Schatten seines jüngsten Bruders stand und kaum Beachtung von allen Seiten außer der eigenen Mutter und dem Jüngsten erhielt. Ein Konkurrenzkampf entstand deshalb aber unter den jüngsten Kindern der Familie nicht, denn das starke Band zueinander leitete sie durch die paar Monate der Lehre, die sie zusammen verbrachten, bis das Unheil die Toshimichis heimsuchte und den jüngsten Sohn beim Spielen im umliegenden Wald in den Tod entführte.
Shun'ya war gerade sieben, als er seine Bezugsperson verlor und Probleme damit hatte, es zu verarbeiten. Die Härte des Vaters und das weitere Voranschreiten der Geschwister, denen er ihre Trauer kaum hatte ansehen können, brachte den Jungen dazu, eines Nachts dem Hause den Rücken zu kehren. Er lief fort, brauchte den Abstand, fand dann aber nicht mehr zurück. Er verirrte sich in den Weiten des Umlandes und fand sich kaum zurecht, bis ein junger Mann seine Wege kreuzte und ihn unter seine Fittiche nahm. Auch dieser entstammte einer Samurai-Familie, die allerdings aus ihren Diensten entlassen worden war, sodass sie als Wanderer auf der Suche nach Arbeit durch das Land ziehen mussten.
Er unterrichtete Shun'ya auf seine spezielle Art und Weise, die den Jungen eher förderte als unterdrückte, demütigte, oder an den Rande seiner eigenen persönlichen Wertvorstellungen führte, sodass aus dem eher schwächlichen Jungen ein passabler Krieger wurde, der vor allen Dingen eines war.
Ein Verfechter von Frieden, Mut und Hoffnung auf eine bessere Ära, als es sie seinerzeit gegeben hatte.
Seine Herkunft und seine Familie vergaß er dabei aber keine Sekunde, sodass er sich im Alter von fünfzehn Jahren dazu entschloss, zu ihnen zurückzukehren. Sein Meister hatte ihn alles gelehrt, was es bis dato zu lehren gab, doch er wollte nicht ohne diesen weiterziehen, sodass er ihn dazu überredete, ihn zu begleiten, was dieser nach langen Debatten tatsächlich so geschehen ließ.
Shun’ya, der mittlerweile Seishin genannt wurde, war sich dessen aber auch bewusst, dass man ihn nicht so ohne weiteres mit offenen Armen empfangen würde und so geschah es auch, als sein Vater ihn wieder fort jagte, als er mit seinem Meister vor dem Anwesen stand, welches allerdings etwas von seiner Blüte verloren hatte.
Der weit abgelegenen Provinz im Süden des Landes ging es durch das Verbot, Handel nach außen zu betreiben, nicht besonders gut, was immer deutlicher wurde.
Nariakira Shimazu, der Daimyō von Satsuma und ein Freund der Technik aus dem Westen, strebte wie seine Nachfolger ein offenes Japan und eine Herrschaft durch den Tennō an, was gerade durch den Erhalt der Samurai-Linien und der Attentäter, die sogenannten Hitokiri, erreicht werden sollte.
Dieses Denken ermöglichte es Seishin und seinen Meister in den direkten Dienst des Daimyō einzutreten, um eben jene gewünschte Ära von Frieden und Ruhe ins Land einkehren zu lassen.
Der Preis dafür war eine Schneise aus Verlusten, Blut und der Tränen Familienangehöriger, Kinder und Frauen. Ein Preis, der Seishin sehr teuer zu stehen kam, denn er fühlte, wie er sich immer mehr verlor, doch er zahlte ihn Jahr um Jahr an der Seite seines Meisters und seiner Brüder. Besonders Ōkubo, der älteste Sohn, kämpfte mit ihm an vorderster Front und führte sie mit Entschlossenheit an.
Ihr Ziel war der gnadenlose Sturz der Shōgune, was unzählige Menschenleben gekostet hatte. Unter ihren Opfern war auch der Meister des jungen Mannes, der somit einen weiteren Halt in jeglicher Hinsicht verlor und ohne die Stärke seines Bruders daran zugrunde gegangen wäre.
Er schwor sich deshalb auch bei der Ehre des Dahingeschiedenen, dass er sein Schwert niederlegen würde, sobald die Revolution ihr Ende fand und so geschah es auch 1869, als die Kaiserlichen aus dem Boshin-Krieg durch die Kapitulation des Marineoffiziers Enomoto Takeaki in Hokkaidō, der letzten zu überwindenden Festung des Bakufu, als Sieger hervorgingen.
Das Angebot, in den Dienst der neuen Regierung zu treten, lehnte er dankend ab und zog als Landstreicher durch die Gegend, um zur Ruhe und zum Frieden zu finden, doch der Kampf begleitete ihn bis hierher in die Stadt.
Er weiß nicht, was geschehen war und wieso er plötzlich über ein Jahrhundert in unsere Zukunft gelangt war, doch ich kann mit Bestimmtheit sagen, dass der Grund hierfür nur seine Zeit braucht, um aus der Verborgenheit zu treten und sich ihm zu offenbaren.
Bis dahin füllt er mein Restaurant mit seiner positiven Einstellung, die das ganze Leid einer Ära aus Krieg, Angst und Blutvergießen zu verstecken versucht.
Ein Kind, im Krieg geboren, wird auch immer eines bleiben.
Name:» Komplett dir überlassen
Alter:» zwischen 24 und 29, aber nicht älter als Seishin selbst
Wunschwesen:» Mensch (außer er wurde in etwas verwandelt)
Wunschavatar:» Yamazaki Kento

» Kamiki Ryūnosuke

» Ist verhandelbar, es muss aber zum Alter passen und eine gewisse Ähnlichkeit aufweisen, um die beiden als Brüder ansatzweise zu identifizieren.
Probepost:» Ein Neuer aus der Sicht des Charakters, bitte. An dieser Stelle möchte ich einfach sehen, wie du schreibst und du dir den Charakter vorgestellt hast. Besonders schön zu sehen wäre es dabei, den Charakter in einer Situation agieren zu lassen, in der man einiges von seinem Innenleben präsentiert bekommt.
Verbindung/ Storyline:» In der ehemaligen Zeitlinie der Brüder waren die beiden so gut wie unzertrennlich gewesen. Fernab der Ausbildung zum Samurai, wie es sich in ihrer Familie geziemte, haben die beiden viel ihre Köpfe zusammengesteckt. Seishin war zwar ungefähr ein Jahr älter, allerdings dem Jüngeren immer einige Schritte hinterher. Darin, eine Waffe zu führen, war er nicht so geschickt wie dieser und dennoch herrschte unter ihnen kein Konkurrenzkampf. Allerdings verstarb Seishins kleiner Bruder im Alter von sechs Jahren bei einem Unfall im Wald, sodass dieser Charakter so etwas wie eine Reinkarnation darstellen würde.
» Dir stehen hierbei sehr viele Wege offen, den Charakter zu gestalten. Weiß er, wer er einst in seinem alten Leben war? Ist er schon einmal reinkarniert? Ist es ihm noch nicht bewusst, aus welcher berühmten Familie er stammt und würde er sich erinnern, wenn er und Seishin sich zufällig in East Hope begegnen?
Das wünsche ich mir außerdem:» Ich bin ein absolut entspannter Poster, der mit Geduld an die Sache herangeht, sich diese aber auch im Gegenzug gerne wünscht. Die Schreibarbeit in Foren sehe ich als Hobby an und dort sollte nicht auch noch der Stress Einzug halten. Ein Charakter füllt sich mit Leben, wenn man sich ihm mit viel Liebe und Ruhe widmet und auch wirklich Spaß bei der Sache hat. Seishin’s kleiner Bruder ist für ihn eine der wichtigsten Personen überhaupt gewesen, sodass es mir wiederum wichtig ist, dass wirklich ernsthaftes Interesse besteht und dass sich ein winziges Bisschen mit der Kultur Japans ausgekannt wird. Sollten Fragen hierzu entstehen, bin ich gerne bereit, im entsprechenden Thema Rede und Antwort zu stehen. Ich freue mich sehr darauf, Seishin’s Bruder hier bald begrüßen und lieben zu dürfen.